Windeln.de will Insolvenz anmelden

Windeln.de will Insolvenz anmelden Der Babyartikel-Onlineshop windeln.de hat angekündigt, „umgehend“ einen Insolvenzantrag zu stellen. Als Begründung für diesen Schritt wurden in einer Adhoc-Pressemitteilung geplatzte Gesprächen mit potenziellen Geldgebern genannt. Aufgrund des Scheiterns dieser Verhandlungen geht der Vorstand von windeln.de nach eigenen Angaben davon aus, dass keine hinreichende Wahrscheinlichkeit mehr besteht, dass der zusätzliche Finanzbedarf der Gesellschaft durch Investoren gedeckt werden kann. Aus diesem Grund könne die positive Fortbestehensprognose für windeln.de nach Einschätzung des Vorstands nicht aufrechterhalten werden.
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Der Babyartikel-Onlineshop windeln.de hat angekündigt, „umgehend“ einen Insolvenzantrag zu stellen. Als Begründung für diesen Schritt wurden in einer Adhoc-Pressemitteilung geplatzte Gesprächen mit potenziellen Geldgebern genannt. Aufgrund des Scheiterns dieser Verhandlungen geht der Vorstand von windeln.de nach eigenen Angaben davon aus, dass keine hinreichende Wahrscheinlichkeit mehr besteht, dass der zusätzliche Finanzbedarf der Gesellschaft durch Investoren gedeckt werden kann. Aus diesem Grund könne die positive Fortbestehensprognose für windeln.de nach Einschätzung des Vorstands nicht aufrechterhalten werden. Die Website des Unternehmens ist inzwischen nicht mehr aufrufbar – es wird auf Wartungsarbeiten verwiesen. Bei den amtlichen Insolvenzbekanntmachungen ist bisher allerdings kein Insolvenzantrag von windeln.de zu finden.

Börsengang im Jahr 2015

Im Januar dieses Jahres hatte eine außerordentliche Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung beschlossen, die um Juli vollzogen werden sollte. Laut verschiedenen Medienberichten soll es um eine Kapitalspritze von mehr als fünf Millionen Euro gegangen sein. Die Verhandlungen führten aber zu keinem positiven Ergebnis. Auch weitere Gespräche mit potenziellen Investoren bleiben erfolglos. Die Firma wurde im Jahr 2010 von Konstantin Urban, Alexander Brand und Dagmar Mahnel gegründet. 2015 ging windeln.de an die Börse und erlöste dabei mehr als 200 Mio. EUR. Die Aktie kletterte vom 18.50 EUR zeitweise bis auf 99 EUR. So schnell wie es bergauf ging, so ging es auch wieder bergab. Im vergangenen Jahr pendelte der Aktienkurs um den Wert von 1 EUR – mit einem kurzen positiven Ausschlag auf 2,50 EUR im März. Nach der Bekanntgabe der geplanten Insolvenzanmeldung stürzte erwartungsgemäß ab auf 0,22 EUR. Der Umsatz ging in den vergangenen Jahren immer weiter zurück. Im März 2022 nannte das Unternehmen für 2021 einen Umsatz von 52,1 Mio. EUR und damit einen Rückgang von 32% gegenüber dem Vorjahr.

 

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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