Plettenberg Familienkapital in München neu gegründet

Private Equity-Markt weiter im Aufwind
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„Wir sprechen die Sprache des Mittelstands“, sagt Claudius Graf von Plettenberg über seine in München neu gegründete Gesellschaft “Plettenberg Familienkapital”. Ziel soll es sein, das Beste aus den Welten von Family Offices und Familienunternehmen zu verbinden mit dem Know-how von erfahrenen Investment-Managern und langjährigen Unternehmern. Gegründet hat er zusammen mit seinem Vater Nikolaus Graf von Plettenberg und seinem Bruder Johannes Graf von Plettenberg. Primäre Investmenttargets sind mittelständische Unternehmen in einer Nachfolgesituation oder mit Wachstumsambitionen wie Buy and Build oder Internationalisierung. Auch im Zuge einer Konsolidierung des Gesellschafterkreises eines Unternehmens will sich Plettenberg an Firmen beteiligen. Der Fokus der geplanten Aktivitäten liegt auf dem deutschen Markt.

Deal-by-Deal-Vehikel aufsetzen

Claudius Graf von Plettenberg
Claudius_Graf von Plettenberg

„Der Name Familienkapital steht für unsere Ambitionen und für unsere Einstellung“, fährt Plettenberg im Gespräch mit der Unternehmeredition fort. Plettenberg Familienkapital agiere selber als Familienunternehmen von Vater und Söhnen – und das komme in Gesprächen mit Investmentkandidaten gut an. „Die besondere Kultur von Familienunternehmen und die damit einhergehende Verantwortung ist tief in unserer DNA verwurzelt. Wir denken unternehmerisch und nachhaltig“, so Plettenberg weiter. Für die Investments wird kein Fonds aufgelegt, sondern es sollen Deal-by-Deal-Vehikel genutzt werden. Für die jeweiligen Beteiligungen spricht Plettenberg Familienkapital daher auch in erster Linie private Investoren, ehemalige Unternehmer und Netzwerkpartner an.

Team nutzt unternehmerische Erfahrung

Claudius Graf von Plettenberg hat umfangreiche Erfahrung in der Investmentbranche und war zuletzt Managing Director bei AURELIUS Wachstumskapital. Mit Deals im Bereich Distressed M&A wird sich Plettenberg Familienkapital nach seiner Aussage nicht beschäftigen. Bruder Johannes Graf von Plettenberg war früher CFO des Startup Amorelie und wurde inzwischen bekannt durch die Gründung des Sexspielzeug-Herstellers WOW Tech Group. Nach der Fusion mit dem britischen Unternehmen Lovehoney Group ist ein Umsatz von 400 Mio. USD angestrebt. Vater Nikolaus Graf von Plettenberg war lange selbst Unternehmer. „Wir arbeiten als Team komplementär – jeder bringt seine Erfahrungen und seine Stärken mit ein“, erklärt Claudius Graf zu Plettenberg.

Plettenberg Familienkapital plant Investments in Firmen mit einem EBITDA zwischen 1 und 3 Mio. EUR. Dabei wird vorzugsweise eine Mehrheitsbeteiligung angestrebt. Plettenberg ist dazu überzeugt, dass die demographische Entwicklung für einen weiteren Deal-Flow sorgen wird: „Wir sehen viele Möglichkeiten auf dem Markt – es ist eine Menge los. Die aktuelle Krisensituation führt auch dazu, dass viele Unternehmer offener über Eigenkapitalpartner nachdenken“.

 

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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