Nord Holding verkauft Ruf Gruppe an Waterland

Real photo of a bed with blue bedding and cushions standing next to white tables with books, lamp and plant in bedroom interior

Die Nord Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH („Nord Holding“) hat ihre Anteile an der Ruf Gruppe, einem der führenden deutschen Anbieter von hochwertigen Polster- und Boxspringbetten veräußert. Wie die Nord Holding mitteilte, ist die Beteiligungsgesellschaft Waterland Private Equity (“Waterland“) der Käufer. Über Einzelheiten der Transaktion sei Stillschweigen vereinbart worden.

Nord Holding erwarb Ruf Gruppe im Zuge eines Carve-outs

Die Nord Holding hatte die Ruf Gruppe 2016 im Zuge eines Carve-outs aus der familiengeführten Hüls-Gruppe erworben. In enger Zusammenarbeit mit dem Managementteam des Unternehmens konnten wichtige Entwicklungsschritte der Ruf Gruppe von der Nord Holding initiiert und begleitet werden:

  • Aufbau einer Mehr-Marken-Strategie zur Diversifizierung der Kundengruppen und Preissegmente
  •  Erweiterung der Supply-Chain
  • Gezielter Zukauf des eCommerce-Unternehmens BRUNO Interior zum Aufbau einer Multi-Channel-Strategie
  • Priorisierung der Digitalisierung der RUF-Gruppe, um unter anderem mit dem Produktkonfigurator digitale Produktunterstützung bieten zu können und die Customer-Journey besser begleiten zu können
  • Internationale Expansion durch Erweiterung der geographischen Präsenz und Lizenzierung in asiatischen Märkten

Wachstum durch transformative M&A

„Wir sind sehr stolz auf das Wachstum und den Erfolg, den die Ruf Gruppe in den letzten fünf Jahren erzielt hat”, sagte Ronald Grott, Mitglied der Geschäftsleitung der Nord Holding. “Diese Beteiligung ist ein großartiges Beispiel für die Strategie der Nord Holding, hochwertige Unternehmen aus der DACH-Region und Managementteams zu unterstützen, um international zu expandieren und das Wachstum durch transformative M&A zu fördern.“

„Dank Unterstützung durch die Nord Holding konnten wir uns in den vergangenen Jahren hervorragend entwickeln. Gemeinsam mit Waterland wollen wir diese Entwicklung auf die nächste Stufe heben. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und neue, innovative Wege“, sagt Heiner Goossens, Geschäftsführer von Ruf Betten.

„Durch die neue Partnerschaft sehen wir insbesondere im Bereich D2C noch weitere Wertschöpfungshebel, auch international. Wir freuen uns, die Marken Bruno und Ruf gemeinsam mit Waterland in den kommenden Jahren weiter zu stärken“, ergänzt Dr. Felix Baer, Geschäftsführer von Bruno.

Waterland plant weitere Akquisitionen

„Ruf Betten verfügt über eine breite, loyale Kundenbasis, eine ambitionierte Belegschaft und ein erfahrenes Management. Mit Bruno ist die Gruppe auch im Direct-to-Consumer-Segment hervorragend positioniert und konnte in den vergangenen Jahren stetig Marktanteile hinzugewinnen“, erklärte Dr. Carsten Rahlfs, Managing Partner bei Waterland. „Diesen Wachstumskurs wollen wir durch organische Impulse und weitere Akquisitionen in den kommenden Jahren ausbauen. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Partnerschaft.“

Die Ruf Gruppe mit Sitz in Rastatt (Ruf Betten) und Berlin (Bruno Interior) verfügt über eine fast 100-jährige Geschichte. Das Unternehmen entwirft und produziert Polster- und Boxspringbetten, Matratzen und Zubehör, die sowohl im direkten eCommerce-Handel mit eigenem Onlineshop als auch über stationäre Möbelhäuser oder Onlineshops von Einzelhändlern in Deutschland und anderen EU-Ländern verkauft werden. Die Produkte werden unter den zwei Marken Ruf Betten und Bruno vertrieben, die jeweils unterschiedliche Kundengruppen und Preissegmente abdecken. Die Ruf Gruppe erwirtschaftete mit ihren 200 Mitarbeitern im Jahr 2020 einen Umsatz von ca. 60 Mio. EUR.

Waterland ist eine unabhängige Private Equity Investment-Gesellschaft, die Unternehmen bei der Realisierung ihrer Wachstumspläne unterstützt. Mit substanzieller finanzieller Unterstützung und Branchenexpertise ermöglicht Waterland seinen Beteiligungen beschleunigtes Wachstum sowohl organisch wie durch Zukäufe. Waterland verfügt über Büros in den Niederlanden (Bussum), Belgien (Antwerpen), Frankreich (Paris), Deutschland (Hamburg, München), Polen (Warschau), Großbritannien (London, Manchester), Irland (Dublin), Dänemark (Kopenhagen), Spanien (Barcelona) und der Schweiz (Zürich). Aktuell werden über 9 Mrd. EUR an Eigenkapitalmitteln verwaltet.

Die Nord Holding ist mit ihrer über 50-jährigen Geschichte und einem verwalteten Vermögen von 2,5 Mrd. EUR eine der führenden Private-Equity-Asset-Management-Gesellschaften in Deutschland. Der Fokus liegt auf den Investmentbereichen Direktinvestments und Dachfonds. Der Schwerpunkt des Direktgeschäfts liegt auf der Strukturierung und Finanzierung von Unternehmensnachfolgemodellen, der Übernahme von Konzernteilen/Tochtergesellschaften und Expansionsfinanzierungen für mittelständische Unternehmen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Finanzinvestoren, die Fonds nur für einen begrenzten Zeitraum verwalten, agiert die Nord Holding als so genannter “Evergreen-Fonds” ohne zeitliche Begrenzung und investiert aus der Bilanz heraus. Derzeit ist die Gesellschaft in mehr als 15 Unternehmen in Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland direkt investiert.

Autorenprofil

Als Chefredakteurin der Unternehmeredition berichtet Eva Rathgeber regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Sie verfügt über langjährige Erfahrung im Wirtschaftsjournalismus und in der PR.

Vorheriger ArtikelWarum Mitarbeiterbeteiligung?
Nächster ArtikelBörsennotierte Beteiligungs­gesellschaften als Alternative