Ideal Pharma Packaging stellt Insolvenzantrag 

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Die Ideal Pharma Packaging GmbH hat einen Insolvenzantrag gestellt. Das zuständige Amtsgericht Heilbronn hat daraufhin Dr. Dietmar Haffa von Schultze & Braun zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Ideal Pharma Packaging ist ein Unternehmen für die automatische, aber auch händische Portionierung und Verpackung von Human- und Tierarzneimitteln, Medizinprodukten und Nahrungsergänzungsmitteln. Der Fokus der Firma aus Brackenheim südwestlich von Heilbronn liegt auf Verpackungen, bei denen die Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel einzeln entnommen werden können.

Die Zeit drängt

Der vorläufige Insolvenzverwalter hat sich vor Ort bereits einen ersten Eindruck von der wirtschaftlichen Lage verschafft und prüft die Optionen für eine Sanierung des Unternehmens. „Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens ist kritisch und die Zeit drängt. Bis zuletzt hat die Geschäftsführung versucht, die Verhandlungen mit einem potentiellen Investor zu einem positiven Abschluss zu bringen. Das ist trotz fortgeschrittener Gespräche leider nicht gelungen“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter. „Wir tun alles, um Ideal Pharma Packaging zu erhalten und bald Klarheit über die Zukunft des Unternehmens zu haben. Eine schnelle Perspektive ist gerade für die Mitarbeitenden wichtig, deren Löhne und Gehälter bereits seit Juli nicht mehr ausgezahlt wurden. Finanzielle Verluste für die Mitarbeitenden müssen unbedingt vermieden werden.“ Der dreimonatige Insolvenzgeldzeitraum endet aufgrund der seit Juli ausstehenden Löhne und Gehälter bereits Ende September. Es sei daher damit zu rechnen, dass ein Großteil der Belegschaft wegen der ausstehenden Lohnzahlungen zu Ende September kündigen wird.

Finanzielle Verluste vermeiden

Dr. Dietmar Haff, Foto: Schultze & Braun
Dr. Dietmar Haff, Foto: Schultze & Braun

Sollte sich bis Ende September kein Investor finden, der bei Ideal Pharma Packaging einsteigt, muss der Geschäftsbetrieb wegen der ausstehenden Löhne und Gehälter kontrolliert heruntergefahren werden. „So gerne wir diesen Schritt vermeiden würden – in diesem Fall wäre er leider unumgänglich“, sagt Dr. Haffa. „Durch das kontrollierte Herunterfahren werden die Verluste für die Gläubiger minimiert.“ Neben der Suche nach Sanierungsoptionen sei es die Aufgabe eines  Insolvenzverwalters, die Rechte der Gläubiger zu schützen und die Insolvenzmasse zu sichern, aus der die Forderungen der Gläubiger befriedigt werden. „Trotz der komplizierten Situation ist der Einstieg eines Investors weiterhin möglich. Wenn ein Investor frisches Kapital zur Verfügung stellt, kann die Produktion wieder hochgefahren werden“, sagt Dr. Haffa, der weiter nach möglichen Investoren suchen wird.

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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