Halex Holding fokussiert sich auf anspruchsvolle Härtereiverfahren

Plasmanitrieranlagen am Standort Cadolzburg von Halex.
Plasmanitrieranlagen am Standort Cadolzburg von Halex. Foto: © Halex Holding

Knapp zwei Jahre nach der Übernahme der Härterei Aribert Conrad aus Iserlohn hat sich die Halex Holding GmbH, Aldenhoven, von ihrem Geschäftsbereich Halex Extrusion Dies getrennt. Die Gesellschafteranteile an diesem Bereich mit insgesamt zwei Standorten in Deutschland und drei Standorten in Norditalien gingen zu 100 Prozent an die kanadische Exco Technologies Limited, Markham (Ontario). Letztere ist mit bislang sechs Produktionsstandorten der größte nordamerikanische Anbieter in diesem Bereich.

Der Erwerb des zweitgrößten Herstellers für Strangpresswerkzeuge in Europa stellt für den kanadischen Käufer einen wichtigen strategischen Schritt in den europäischen Markt dar. Exco bekommt damit seine ersten Standorte in Europa, die Expansion war seit längerem angestrebt.

Halex Extrusion Dies fertigt Aluminium-Strangpresswerkzeuge der neuesten Generation, beschäftigt rund 200 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 40 Mio. EUR. Der Verkauf erfolgte im Rahmen eines Share-Deals. Den kanadischen Käufer hatte die Düsseldorfer M&A- Beratungsgesellschaft Network Corporate Finance NCF im Auftrag des Halex-Gesellschafters Bencis Capital Partners, Amsterdam, vermittelt und die entsprechenden Verhandlungen geführt. „Dies war insbesondere unter den Bedingungen der Coronapandemie eine besondere Herausforderung, weil sich die Partner lediglich einmal drei Tage am Stück persönlich treffen konnten“, so Frank Schönert von Network. Zu den Punkten, die im Rahmen der Übernahme besprochen werden mussten, gehörten unter anderem auch die Themen Technik, Standorte und Kunden.

Trend zu anspruchsvollen Härteverfahren

Strategisch wird sich die Halex Holding nunmehr auf die Härtereiaktivitäten im Geschäftsbereich Härtha Hardening Industries mit rund 350 Mitarbeitern konzentrieren, der sich in den letzten zwei Jahren sehr gut entwickelt hat. „Die Krise hat uns gezeigt, wie robust unser Geschäftsmodell ist. Nach einem temporären Rückgang zu Beginn der Coronakrise haben sich unsere Umsätze verhältnismäßig schnell wieder stabilisiert. Mittlerweile sind unsere Standorte wieder stark ausgelastet“, so Sven Killmer, Geschäftsführer der Halex-Holding. „Wir sehen einen Trend zu anspruchsvollen Härteverfahren wie Plasmanitrieren, Vakuum- oder Induktivhärten. Hier profitieren wir beispielsweise von der E-Mobilität in der Automobilindustrie. Aber auch im klassischen Maschinen- und Anlagenbau sind wir stark vertreten. Zukünftig wollen wir unser Netzwerk verdichten und haben erfolgreich zwei Greenfields aufgebaut, wo wir Chancen sehen.“

Autorenprofil
Torsten Holler

Der Wirtschaftsjournalist Torsten Holler schreibt seit 1987 regelmäßig für renommierte Wirtschaftsmedien über verschiedenste Themen.

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