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Krise? Welche Krise?

Foto: © Miha Creative_AdobeStock

Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich verbessert. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Februar weiter gestiegen. Insbesondere die Erwartungen hätten sich aufgehellt. Die aktuelle Lage wurde von den befragten Unternehmern hingegen etwas weniger gut beurteilt. „Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich allmählich aus ihrer Schwächephase heraus“, erklärt dazu Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts. Im Verarbeitenden Gewerbe sei der Index auf den höchsten Wert seit Mai 2022 gestiegen – vor allem wegen der verbesserten Erwartungen. Im Dienstleistungssektor habe sich das Geschäftsklima das fünfte Mal in Folge verbessert. Die Unternehmen seien zufriedener mit der aktuellen Geschäftslage. Insbesondere im Gastgewerbe und im Tourismus hätte sich die Stimmung sehr gut entwickelt.

ZEW-Indikator steigt ebenfalls

Die ZEW-Konjunkturerwartungen steigen in der aktuellen Umfrage vom Februar 2023 erneut stark an. Dies sei der fünfte Anstieg in Folge und der zweite Monat mit einem inzwischen deutlich positiven Wert. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage für Deutschland verbessere sich nach der Ansicht der ZEW-Experten ebenfalls erneut und zwar kräftig. Kleiner Wehrmutstropfen: Die Werte für die Lageeinschätzung liegen immer noch weit im negativen Bereich. „Auf Sicht von sechs Monaten erwartet mittlerweile ein großer Teil der Befragten eine Verbesserung der konjunkturellen Lage. Die gegenwärtige Situation wird allerdings nach wie vor als relativ schlecht eingeschätzt. Es sind – wie schon im Vormonat – die verbesserten Ertragseinschätzungen der energie- und exportorientierten Branchen sowie der konsumnahen Wirtschaftsbereiche, die für den Anstieg sorgen“, kommentiert ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, die aktuellen Ergebnisse.

S&P Global sieht Wachstum

Dank abgeschwächter Auftragsrückgänge und stark nachlassender Lieferprobleme verzeichnete die deutsche Wirtschaft im Februar nach einer aktuellen Analyse von S&P Global wieder Wachstum. Mit dem Abflauen der Lieferengpässe seien auch die Einkaufspreise in der Industrie erstmals seit fast zweieinhalb Jahren gesunken. Der S&P Global Flash Deutschland PMI Composite Index notiert erstmals seit acht Monaten wieder über der Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum angezeigt wird. Die ökonomische Aktivität sei allerdings nur leicht gestiegen. Die Industrieproduktion hat sich nach der Befragung von S&P zum ersten Mal seit neun Monaten wieder ausgeweitet. Dies würden zahlreiche Befragte auf die verbesserte Materialverfügbarkeit zurückführten. Die Lieferzeiten verkürzten sich im Februar weiter.

Phil Smith, Economics Associate Director bei S&P Global Market Intelligence, kommentiert: „Die deutsche Wirtschaft verzeichnete im Februar zum ersten Mal seit acht Monaten wieder Wachstum. Auch der Arbeitsmarkt zeigte sich abermals robust und der Geschäftsausblick hat sich weiter aufgehellt. Erfreulicherweise stieg sowohl die Industrieproduktion als auch die Geschäftstätigkeit im Servicesektor. Während jedoch der Aufschwung im Dienstleistungssektor zumindest teilweise nachfragebedingt war, war der Produktionsanstieg fast ausschließlich auf die stark nachlassenden Lieferkettenengpässe zurückzuführen, was es den Unternehmen lediglich ermöglichte, die Auftragsbestände schneller abzuarbeiten.“

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