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KfW plant neue Hilfen wegen Ukraine-Krieg

Corona-Hilfe verdoppelt KfW-Fördervolumen

Quelle: Adobe Stock, © magele-picture

Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine reichen bis nach Deutschland. Firmen, die in dieser Region Wirtschaftsbeziehungen haben, sind betroffen durch Ausfälle von Lieferungen oder Zahlungen. In erster Linie geht es um die Ukraine als aktuelles Kriegsgebiet sowie die Staaten Sowjetunion und Weißrussland, die von weitgehenden Sanktionen belegt sind. „Für die deutsche Wirtschaft sind die Konsequenzen der Sanktionen und des Krieges deutlich absehbar und auch schon in Teilen zu spüren“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.

Liquidität der Firmen sichern

Er hat nun in einem Gespräch angekündigt, dass ein Hilfsprogramm für betroffene Firmen aufgesetzt werden soll. Geplant seien derzeit Kredite mit sehr günstigen Zinsen, die von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) angeboten werden. Auf diese Weise soll die Liquidität der Firmen gesichert werden. Das Programm soll nach Aussage des Ministers zeitnah gestartet werden – ein konkreter Zeitpunkt wurde aber nicht genannt. Auch über die konkrete Ausgestaltung des Programms und den Umgang gibt es bisher keine weiterführenden Informationen. Habeck erklärte dazu lediglich, dass sich die Methodik und die Ausgestaltung der vergünstigten KfW-Kredite an der Vorgehensweise bei der Coronapandemie orientieren sollen. Zudem sollen die Vergünstigungen dann auch für die Firmen gelten, die nicht direkt in der Krisenregion aktiv sind, aber dennoch durch Probleme in der Lieferkette betroffen sind.

Hermes-Bürgschaften gestoppt

Die Bundesregierung hatte bereits vor einigen Tagen die Garantien für Exporte nach Russland und Investitionen deutscher Firmen im Land ausgesetzt. Diese sogenannten Hermes-Bürgschaften dienen bei Geschäften deutscher Unternehmen mit dem Ausland als Absicherung gegen einen Zahlungsausfall. Auf geschädigte Exporteure kommt nur eine Selbstbeteiligung in Höhe von 5 bis 15% zu. „Die Bewilligung von Hermes-Bürgschaften und Investitionsgarantien für Russland ist bis auf weiteres ausgesetzt“, erklärte nun dazu eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums.

Nach Angaben der Auslandshandelskammer (AHK) sind aktuell noch etwa 3.650 deutsche Unternehmen in Russland aktiv. Diese Unternehmen beschäftigten vor einem Jahr noch mehr als 277.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Exportvolumen Deutschlands nach Russland belief sich zuletzt auf mehr als 25 Mrd. EUR jährlich.

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