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Kapital für Unternehmen – Vermögen für die Beschäftigten

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Was haben Unternehmen und ihre Mitarbeiter gemeinsam? Beide haben in der Regel (zu) wenig Kapital beziehungsweise Vermögen. Das Instrument der Mitarbeiterkapitalbeteiligung kann hier Abhilfe schaffen. 

Insbesondere mittelständische Unternehmen in Deutschland verfügen über eine vergleichsweise niedrige Eigenkapitalquote: Im Durchschnitt sind es laut Statistischem Bundesamt 31,8% und in kleineren Unternehmen nur um die 20%. Zwar ist diese Quote in den letzten Jahren angestiegen, aber im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wie Frankreich, Österreich und den Niederlanden zum Teil weniger als halb so hoch.

Was für die Unternehmen gilt, zeigt sich auch bei den Bürgern beziehungsweise Arbeitnehmern in Deutschland. Das Medianvermögen pro Kopf beträgt hierzulande 17.968 EUR. Die Kennzahl besagt, dass die eine Hälfte der Menschen mehr, die andere Hälfte weniger Geldvermögen besitzt. In Italien sind es 36.719 EUR, in Frankreich 29.532 EUR, in Großbritannien 25.121 EUR und in Österreich 20.875 EUR.

Mitarbeiterkapitalbeteiligung – attraktiv für alle Einkommen

Obgleich sie kein Allheilmittel ist, kann die Mitarbeiterkapitalbeteiligung einen Beitrag dazu leisten, die Eigenkapitalschwäche und die zu geringe Vermögensbildung zu beheben. In den genannten Ländern mit höherer Eigenkapitalquote und mehr Vermögensbildung sind auch die Freibeträge für die Mitarbeiterbeteiligung um ein Vielfaches höher als in Deutschland. Daran wird auch die bereits beschlossene Erhöhung des Freibetrags von 360 auf 720 EUR, die erst jetzt das Gesetzgebungsverfahren erreicht hat, nur wenig ändern.

Eine kleine Modellrechnung zeigt die gleichwohl beachtenswerten Wirkungen eines Kapitalbeteiligungsprogramms für die Unternehmen und ihre Mitarbeitenden:

Win-win-Situation für Unternehmen und Mitarbeiter

Die Unternehmen schaffen sich auf diese Weise ein Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb um qualifizierte Fach- und Führungskräfte, erzielen damit insgesamt eine bessere Performance und bilden Eigenkapital. Zugleich erhöht der Bestand an Mitarbeiterkapital sowohl die Liquidität als auch die Bonität und verbessert damit die Chancen für eine weitere Kapitalaufnahme – schließlich ist Mitarbeiterkapitalbeteiligung ein Ausweis guter Unternehmensführung. Die Stellung der Mitarbeiter wird durch die Miteigentümerschaft deutlich aufgewertet. Sie erfahren Wertschätzung und bekommen Zugang zu einer renditestarken Anlageform für ihren Vermögensaufbau.


Dieser Beitrag ist in der Unternehmedition 4/2020 erschienen.

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