Wachstum im Visier

Die Firmengruppe GHM Messtechnik erschließt sich mit dem gebündelten Know-how mittelständischer Unternehmen sowie durch zielgerichtete Zukäufe neue Märkte. Beteiligungskapital ist ein wichtiger Wegbegleiter.

Wer stark wächst, läuft auch Gefahr, dass Strukturen erstarren. Johannes Overhues, Geschäftsführer der auf Wachstum fokussierten GHM Group, will solchen Fehlentwicklungen erst gar keine Chance geben. Er setzt auf agiles Management, bei dem informelle Kommunikationswege und flexibles Handeln statt träge Organisationsstrukturen gefragt sind. GHM sieht hierin den entscheidenden Erfolgsfaktor. Die Firmengruppe vereinigt über eine Buy-and-build-Strategie Familienunternehmen unter einem Dach, um mit gebündelter Kompetenz Chancen im dynamischen Markt für Messtechnik zu nutzen. „Wir schaffen mit unserem agilen Management den Spagat zwischen Familienunternehmen und Konzernstruktur. Anstatt in Bereichs- und Zuständigkeitsdiskussionen Zeit zu verlieren, reagieren wir schnell auf Marktentwicklungen und können so unternehmerisch erfolgreich sein“, sagt Overhues.

Plattform für gemeinsames Wachstum

Die Vision, das Know-how mehrerer mittelständischer Traditionsunternehmen mit einer nachhaltigen Wachstumsstrategie über eine gemeinsame Plattform zu verknüpfen, ist vor knapp einem Jahrzehnt entstanden. Für die Aufnahme in die Gruppe kommen gründergeführte Unternehmen der Mess- und Regelungstechnik infrage, bei denen es in der Familie an einem Nachfolger fehlt. Diese Unternehmer wünschen sich, dass ihre Firmen mit ihren durchschnittlich 40 bis 60 Mitarbeitern langfristig weitergeführt werden. Den Anfang machte die auf Handmessgeräte, Sensorik und Elektronik spezialisierte Greisinger Elektronik im bayerischen Regenstauf. Es folgten mit Honsberg Instruments, Martens Elektronik und Imtron Messtechnik drei weitere Branchenunternehmen in Deutschland. Mittlerweile gehören im Sinne der Internationalisierungsstrategie auch zwei italienische Unternehmen zur Firmengruppe. „Ein wichtiges Ziel der Add-on-Strategie ist es, unsere technologischen Kompetenzen zu ergänzen und neue Märkte zu erschließen“, erläutert Overhues.

Synergieeffekte heben

Die als Kompetenz-Centers geführten Unternehmen werden operativ nicht zentral von einer Konzernspitze, sondern jeweils vor Ort geleitet. Die Führungskräfte dort arbeiten mit dem Management auf Konzernebene selbstredend agil zusammen. Das heißt: Flexible Kommunikationswege und lösungsorientierte Entscheiderteams ermöglichen es, schnell auf Trends zu reagieren und ein breites Spektrum an kundenspezifischen Lösungen abzudecken. „Wir können neben den Zukäufen auch organisches Wachstum durch das Heben von Synergieeffekten und ein agiles Management aus der Gruppe heraus generieren“, sagt Overhues. Das beginnt bei Entwicklungsprojekten für neue Produkte und reicht von einer vereinfachten Verwaltung bis hin zum Vertrieb. So investiert die GHM etwa in IT-Struktur wie zum Beispiel verknüpfte ERP-Systeme und Systeme für das Customer Relations Management (CRM). Ebenso können die Gruppenunternehmen die Vertriebsstrukturen der Firmengruppe nutzen. Die Außendienstmanager haben auch die Produkte der beiden italienischen Firmen in ihr Verkaufsportfolio aufgenommen und ihnen so den Markteintritt in Deutschland erleichtert.

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