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Eine starke Familie seit 1889

Die Brüninghaus & Drissner GmbH ist ein Familienunternehmen mit langer Tradition. Gegründet im Jahr 1889 am Standort Hilden ist sie heute spezialisiert auf hochqualitative Umformtechnik und Qualitätssicherung im Automobilzuliefererbereich. Zum Jahreswechsel 2013/2014 wurde der vierte Generationswechsel erfolgreich vollzogen. Dabei hatte der heutige Geschäftsführende Gesellschafter Marc-Oliver Köhler eigentlich ganz andere Pläne.

Was zunächst wie eine lange geplante Nachfolgeregelung im Familienkreis anmutet, offenbart sich bei näherer Betrachtung als langwieriger und durchaus schwieriger Prozess. Denn bereits vor sechs Jahren wurden erstmals Pläne für eine Übergabe des Staffelstabs geschmiedet. Damals wurde zunächst eine externe Lösung erwogen, allerdings ohne Erfolg. Erst drei Jahre später wurde Marc-Oliver Köhler von seinem Schwiegervater mit einem entsprechenden Angebot konfrontiert. Köhler, zuletzt als Center-Manager bei Vertretern des Daimler-Benz-Konzerns und zuvor als Verkaufsleiter bei Mercedes-Benz-Vertretungen tätig, konnte sich eine Übernahme des Betriebs zunächst nicht vorstellen, und so dauerte es ein weiteres Jahr, bis er sich schließlich gemeinsam mit seiner Frau aufmachte, neue Wege zu gehen. Heute halten Marc-Oliver Köhler und seine Frau Tanja zusammen 80 Prozent sowie die Altgesellschafter Elke und Jürgen Drissner, die Eltern Tanja Köhlers, je 10 Prozent am Unternehmen.

Auf Bewährtes vertraut

Gemeinsam mit einer Unternehmensberatung wurde ein Fahrplan erstellt. Auch konnte Köhler von den Erfahrungen profitieren, die er als Absolvent der Daimler-Managementschule und in seiner Tätigkeit als Centerleiter bei Daimler gesammelt hatte. In „Tandem-Manier“ mit seiner Frau wurden wichtige Hürden genommen. Gemeinsam mit der Beratungsfirma wurden die Kapitalgeber angesprochen. Köhler erinnert sich gut daran, wie er Vertrauen aufbauen musste. Ihm und seiner Frau war vor allem wichtig, nicht nach dem Motto „Neue Besen kehren gut“ zu verfahren. So müsse man stets auf die Geschwindigkeit der eigenen Belegschaft, aber auch der von Kunden und Partnern achten. Als die beiden schließlich Ende 2013 in die Firma eintraten, trafen sie auf ein kaufmännisch gut aufgestelltes Unternehmen und auf ein insgesamt stabiles und erfahrenes Fundament, auf dem die neue Führungsriege erfolgreich aufbauen konnte. So ist auch die Elterngeneration bis heute operativ im Unternehmen tätig und steht, wenn nötig, mit Rat zur Seite.Die Brüninghaus & Drissner GmbH ist ein Familienunternehmen mit langer Tradition. Gegründet im Jahr 1889 am Standort Hilden ist sie heute spezialisiert auf hochqualitative Umformtechnik und Qualitätssicherung im Automobilzuliefererbereich. Zum Jahreswechsel 2013/2014 wurde der vierte Generationswechsel erfolgreich vollzogen. Dabei hatte der heutige Geschäftsführende Gesellschafter Marc-Oliver Köhler eigentlich ganz andere Pläne.

Fundierte Nachfolgeberatung

Teile von Brüninghaus & Drissner: Das Unternehmen beliefert die Automobilindustrie. (© Brüninghaus & Drissner GmbH)

Als steter und wichtiger Begleiter im gesamten Nachfolgeprozess fungierte Ralph Beckmann in seiner Funktion als Leiter der Nachfolgeberatung der Commerzbank AG. Er bestätigt den mitunter langwierigen Prozess, dem sich Unternehmerfamilien bei der Suche nach geeigneten Nachfolgeregelungen zuweilen ausgesetzt sehen. „Dabei geht es nicht nur um steuerrechtliche oder gesellschaftsrechtliche Fragen oder um jene der Unternehmensbewertung“, fasst Beckmann zusammen. „Unsere Aufgabe ist auch zu schauen, ob in der Familie überhaupt geeignete Kandidaten für eine Übernahme des Unternehmens vorhanden sind.“ Dann schaut Beckmann gemeinsam mit seinem Team auf vorhandene Qualifikationen. Manche Kandidaten seien schlichtweg ungeeignet, ein Unternehmen zu führen. Ein weiteres Problem: Vielerorts sind die klassischen Familienstrukturen gar nicht mehr vorhanden. „Früher war es in vielen Fällen selbstverständlich, dass der älteste Sohn oder die Tochter die Firma übernehmen. Das ist heute nicht mehr so“, sagt Beckmann. So gäbe es zuweilen gar keine natürlichen Erben mehr oder die Kinder verfolgten ganz individuelle Pläne für ihre berufliche Zukunft.

Nachfolge wagen

Insgesamt, so Beckmann, fände das Nachfolgethema in seiner Komplexität noch immer zu wenig Beachtung in den Unternehmen. „Viele Fragestellungen, die mit dem Thema verbunden sind, sind den Betroffenen unbekannt.“ Doch er zeigt auch Verständnis, denn welcher Unternehmer möchte sich schon mit seiner Nachfolge beschäftigen, wenn er selbst noch voll einsatzfähig ist? Im Fall von Brüninghaus & Drissner konnte die Suche nach einem Nachfolger an der Spitze des Unternehmens schließlich erfolgreich abgeschlossen werden.

Kurzprofil Brüninghaus & Drissner GmbH

Gründungsjahr 1889
 Branche Automobilzulieferer
 Unternehmenssitz  Hilden
 Umsatz 2014 23 Mio. Euro
 Mitarbeiterzahl  150

www.b-dhilden.de

Die Brüninghaus & Drissner GmbH ist ein Familienunternehmen mit langer Tradition. Gegründet im Jahr 1889 am Standort Hilden ist sie heute spezialisiert auf hochqualitative Umformtechnik und Qualitätssicherung im Automobilzuliefererbereich. Zum Jahreswechsel 2013/2014 wurde der vierte Generationswechsel erfolgreich vollzogen. Dabei hatte der heutige Geschäftsführende Gesellschafter Marc-Oliver Köhler eigentlich ganz andere Pläne.

„Et hätt noch emmer joot jejange“

Interview mit Marc-Oliver Köhler, Geschäftsführender Gesellschafter, Brüninghaus & Drissner GmbH

Unternehmeredition: Zum Jahreswechsel 2013/2014 wurde in Ihrem Unternehmen der „4. Generationswechsel“ vollzogen. Wie ging dieser Prozess vonstatten?

Köhler: Der Zeitraum von insgesamt sechs Jahren, von der ersten Idee bis zum tatsächlichen Wechsel in der Geschäftsführung zeigt, wie langwierig und komplex solche Prozesse ablaufen können. Als Manager im Daimler-Konzern habe ich zudem persönlich zunächst ganz andere Karrierepläne verfolgt. Lange Zeit konnte ich mir nicht vorstellen, die Geschäftsführung eines mittelständischen metallverarbeitenden Betriebs zu übernehmen.

Wie sind Sie den Herausforderungen einer Unternehmensnachfolge entgegengetreten?

Vor allem konnte ich auf meine Erfahrungen als Absolvent der Daimler-Managementschule zurückgreifen. Und ich habe selbst im Rahmen meiner früheren Tätigkeit Personalverantwortung ausgeübt. Dies und meine Erfahrungen im Vertrieb haben mir sehr geholfen. Mit der Nachfolgeberatung der Commerzbank und weiteren Unternehmensberatern hatten meine Frau und ich darüber hinaus stets kompetente Partner an unserer Seite, die uns eng begleitet haben, etwa in der Ansprache von Kapitalgebern oder bei der Klärung rechtlicher Fragen.

Wie haben Sie sich persönlich darauf vorbereiten können? Als Geschäftsführer tragen Sie eine entsprechende Verantwortung.

Natürlich ist es ein Unterschied, ob ich als Angestellter in einem Unternehmen mit fremdem Geld arbeite oder ob ich mein eigenes Geld investiere. Entscheidend ist die mentale Kraft, die es mir ermöglicht, auch mal abzuschalten. Ich kann mit meinen Hunden im Wald spazieren gehen oder Sport treiben. Auch die Familie gibt mir Rückhalt. Meine Frau und ich sind immer im Tandem aufgetreten und tun dies auch heute noch. Wie sagen wir im Rheinland: „Et hätt noch emmer joot jejange.“

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