„Die vielen Risiken sprechen klar für Gold“

Im Gespräch mit Robert Hartmann, Gründer der pro aurum KG, über die Vorteile tangibler Werte.

Herr Hartmann, die Aktienindizes erklimmen immer neue Rekordstände – spüren Sie angesichts gegebener Rückschlaggefahren erhöhtes Interesse am sicheren Hafen Gold?

Die Sorglosigkeit an den Aktien- und Rentenmärkten ist aktuell sehr hoch. Die großen Adressen schichten noch nicht aus dem Aktienmarktum. Zudem dominiert derzeit beim Gold der Papiermarkt den physischen Markt. Das dreht sich erst, wenn die globale Nachfrage nach physischem Gold über längere Zeit drastisch zunimmt. Wir beobachten gerade, dass der langfristige Abwärtstrend beim Goldpreis nach oben durchbrochen worden ist. Das stimmt mich positiv, dass wir es dieses Mal mit einer nachhaltigen Trendumkehr zu tun haben könnten. Wichtig wäre jetzt, dass Gold die Hürde von 1.300 US-Dollar dauerhaft hinter sich lässt. Aber zu viele große Spekulanten mischen hier mit, die blitzschnell auf die Verkaufsseite wechseln können. Grundsätzlich sprechen die Zinsentwicklung und die vielen Finanzmarkt- und geopolitischen Risiken aber klar für Gold.

Gold ist eine Komponente – wie sieht aktuell Ihr Rat für die Zusammensetzung eines Edelmetallportfolios aus?

Im aktuellen Umfeld sollte das Edelmetallportfolio in ca. 80 Prozent Gold und 20 Prozent Silber aufgeteilt werden. Das Weißmetall unterliegt jedoch einer deutlich höheren Volatilität als Gold. Das muss der Anleger dann durchstehen. Der Zeithorizont für ein physisches Investment sollte hier mindestens fünf Jahre betragen. Beim Silber sollten Anleger differenzbesteuerte Silbermünzen oder steuerfreie Investments in unserem Zollfreilager in der Schweiz bevorzugen.

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