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Der Mensch steht im Mittelpunkt

Der Gebäudereinigungsspezialist Wasserle legt viel Wert darauf, dass seine Mitarbeiter Verantwortung übernehmen und die Bedürfnisse ihrer Kunden verstehen. Ein Erfolgsbeteiligungsmodell fördert und belohnt ihren Einsatz.

Erst kommt das Mitdenken und dann das Mitbesitzen. Bei der in Martinsried nahe München ansässigen Gebäudereinigung Wasserle GmbH gilt der unternehmerisch handelnde Mitarbeiter als wichtige Voraussetzung für den Erfolg. Firmenchef Markus Wasserle, der das Unternehmen vor zwölf Jahren gegründet und mit seinem bayernweiten Leistungsangebot kontinuierlich ausgebaut hat, achtet deshalb genau auf die passenden Rahmenbedingungen.

Dies beginnt bei vielen den Gemeinschaftsgedanken fördernden Maßnahmen und reicht hin bis zu weitreichenden Freiräumen bei der Zeiteinteilung: „Der Mensch steht im Mittelpunkt unseres Handelns und je selbstständiger die Kolleginnen und Kollegen agieren, desto besser können wir uns von den Wettbewerbern abheben“, erklärt uns Wasserle. Seit 2016 steht für diese partnerschaftliche Führungskultur auch ein Erfolgsbeteiligungsmodell: „Unsere Mitarbeiter sollen es im eigenen Geldbeutel spüren, wenn die Geschäfte auch und vor allem durch ihren Einsatz gut laufen“, hebt der Firmenchef hervor.

Von zufriedenen Mitarbeitern profitieren

Zum Selbstverständnis des Gebäudereinigungsspezialisten gehört es, Qualität aus Leidenschaft zu bieten. Das Unternehmen ist auf Firmenkunden fokussiert und übernimmt insbesondere im Auftrag von Hausverwaltungen und Gebäudemanagementfirmen die Reinigung von Glas und Fenstern, Treppenhäusern, Tiefgaragen und Büros.

Wasserle wird den Ansprüchen offenbar gerecht: Das Unternehmen ist seit seiner Gründung mit jährlichen Raten zwischen 10 und 25 Prozent kontinuierlich vor allem durch Kundenempfehlungen gewachsen. Die leistungsfähigen Teams tragen entscheidend dazu bei: „Eine Fluktuationsrate von nahe Null und ein um ein Drittel unter dem Branchendurchschnitt liegender Krankenstand zeugen von einer hohen Mitarbeiterzufriedenheit, von der letztlich die Firma profitiert“, erläutert der Chef.

Beteiligung am Unternehmenserfolg 

Über das in diesem Jahr erstmals aufgelegte Beteiligungsprogramm fließt nun ein Teil des betrieblichen Gewinns wieder an die Belegschaft zurück. Jeder sozialversicherungspflichtige Mitarbeiter, das sind rund 85 Prozent aller Beschäftigten, kann bei mindestens einjähriger Betriebszugehörigkeit eine stille Beteiligung am Kapital er Firma erwerben. Er erbringt dafür eine nach Beträgen von 50 bis 1.200 Euro frei wählbare Eigenleistung und erhält darüber hinaus in gleicher Höhe bis zu maximal 360 Euro einen Arbeitgeberzuschuss zu seiner Beteiligung (siehe Tabelle).

Von  diesem Zuschuss müssen weder Lohnsteuer noch Sozialversicherungsbeiträge abgeführt werden. Hinzu kommt die Verzinsung, die sich nach dem prozentualen Anteil des Firmengewinns im jeweiligen Jahr richtet. Eine Beteiligung wird nach fünf Jahren zurückgezahlt, kann auf Wunsch aber auch länger im Unternehmen verbleiben.

Der Gebäudereinigungsspezialist Wasserle legt viel Wert darauf, dass seine Mitarbeiter Verantwortung übernehmen und die Bedürfnisse ihrer Kunden verstehen. Ein Erfolgsbeteiligungsmodell fördert und belohnt ihren Einsatz.

Hohe Akzeptanz bei der Belegschaft                                                               

Zwar sieht offenbar nicht jeder der Beschäftigten für sich genügend finanziellen Spielraum, dieses Angebot anzunehmen. Andere scheuen vielleicht auch das Risiko möglicher Verlustbeteiligungen oder die Gefahr, dass das eingelegte Geld im schlimmsten Fall ganz verloren gehen könnte. Dennoch: Bei der ersten Auflegung des Programms in diesem Jahr haben 30 Prozent der Berechtigten von dem Angebot Gebrauch gemacht. Derzeit ist vorgesehen, die Beteiligung künftig jedes Jahr anzubieten. Das Unternehmen kann darüber aber von Periode zu Periode neu entscheiden. „Wir haben bewiesen, dass neben großen Konzernen und AGs auch mittelständische Unternehmen bei entsprechender Planung ihren Mitarbeitern ein Modell für Kapitalbeteiligungen anbieten können“, so Wasserle.

Kulturelle Teilhabe ist die Basis                                                                                      

Er hat zur Vorbereitung ein halbes Jahr vor Einführung des Beteiligungsmodells die Unterstützung durch die Unternehmensberatung „Miterfolg“ genutzt, die ebenso wie Wasserle Mitglied im Bundesverband Mitarbeiterbeteiligung ist. Gelingen, so der Firmenchef, könne eine finanzielle Erfolgsbeteiligung jedoch nur, wenn vorher die Basis einer kulturellen Teilhabe der Mitarbeiter geschaffen sei. Der Gebäudereinigungsspezialist bietet ihnen u.a. kostenlosen Deutschunterricht. Auch die Gratismitgliedschaft im Fitness-Club und das kostenlose Frühstück im Betrieb fördern das Gemeinschaftsgefühl. „Erfolg gelingt am besten durch Teilen und durch die Selbständigkeit unserer Mitmenschen“, betont Wasserle. Das ist auch für die Zukunft fest eingeplant: Bis zum Jahr 2025 soll sich die Zahl der Beschäftigten auf rund 500 mehr als verdoppeln.


„Beteiligung muss man wirklich leben“

 Interview mit Markus Wasserle, Geschäftsführender Gesellschafter, Wasserle GmbH

 

Markus Wasserle

Unternehmeredition: Herr Wasserle, die Mitarbeiterbeteiligung wird vom Staat nur begrenzt gefördert. Ist das unter Renditeaspekten dennoch attraktiv?

Wasserle: Wer unser Beteiligungsangebot annimmt, profitiert vom lohnsteuer- und sozialversicherungsfreien Arbeitgeberzuschuss in Höhe von bis zu 360 Euro netto zuzüglich der jährlichen erfolgsabhängigen Verzinsung. Bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen unserer Mitarbeiter von 1.200 Euro netto ist das schon ein nicht zu unterschätzender Anreiz.

Was ist darüber hinaus wichtig für die Akzeptanz?                                          

Mitarbeiterbeteiligung muss man wirklich leben, und dabei geht es nicht nur um das Finanzielle. Wir wollen dazu beitragen, dass unsere Mitarbeiter von der Freizeit bis zur Arbeit jede Lebenssituation optimieren können. Unseren Kunden ist beispielsweise die regelmäßige Reinigung an einem bestimmten Wochentag wichtig. Die genaue Uhrzeit spielt oft eine untergeordnete Rolle. Den Bedürfnissen von Mitarbeitern und Kunden gleichermaßen gerecht zu werden: Das ist es, was uns dauerhaft erfolgreich macht.

Sie bauen gerade ein neues Bürogebäude, an das ein Kletterzentrum angeschlossen sein wird. Welcher Gedanke steht dahinter?                                                                                                                  

Wir haben eine Truppe von Industriekletterern und damit einen Bezug zum Klettersport. Da der Deutsche Alpenverein in unserer Region schon länger eine Kletterhalle sucht, habe ich mich für dieses Projekt entschieden. Sowohl die DAV-Mitglieder als auch unsere Mitarbeiter werden die Halle künftig nutzen. Wir wiederum können bei potenziell neuen Kollegen auf uns aufmerksam machen und gleichzeitig das Image der Gebäudereinigung verbessern.


Kurzprofil Wasserle GmbH

Gründungsjahr 2004
Branche Gebäudereinigung
Unternehmenssitz Martinsried bei München
Umsatz
rund 5 Mio. Euro
Mitarbeiterzahl 200

www.wasserle.de

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