Produktion flächendeckend eingebrochen

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Fünf von 31 Verbänden sprechen von Rückgängen bei der Produktion von 50% und mehr. Bei elf Branchen liegt das Minus zwischen 20 und 50%. Dies ist das Ergebnis einer Befragung der Wirtschaftsverbände in Deutschland zu ihrer Einschätzung der Branchenkonjunktur vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Nach Aussagen der Experten werden sich nicht alle Branchen gleichermaßen erholen und nicht überall wird im Laufe des Jahres 2021 der Einbruch aufgeholt.

Im April 2020 unterschritt die Produktion das Niveau vom März, als bereits ein Rückgang in Höhe von 11% gegenüber Februar zu verkraften war, nochmals um 22%. Damit war der Einbruch allein in diesen beiden Monaten schon tiefer als während der gesamten Finanzmarktkrise von 2008/2009. Vor allem die Automobilwirtschaft erlebte einen gewaltigen Einbruch – die Produktion lag im April 2020 um 75% unter dem Märzniveau. In seiner Pressemitteilung spricht das IW von einem „Desaster“.

Große Einbußen im Hotel- und Gastgewerbe

Ähnliche Produktionsrückgänge wie im zweiten Quartal dürften allerdings nach Stand des derzeitigen Wissens nicht zu erwarten sein. Demnach sollte mit dem dritten Quartal im Großteil der Wirtschaft eine Erholung einsetzen. Diese fällt jedoch nicht überall gleich stark aus. Nicht alle Branchen, die derzeit besonders stark betroffen sind, erholen sich im Jahresverlauf 2020 entsprechend kräftig. Große Einbußen gegenüber dem Vorjahr werden im zweiten Halbjahr zum Beispiel noch im Hotel- und Gastgewerbe und in Teilen der Metallindustrie erwartet.

Erholung ist in Sicht

Unter der Voraussetzung, dass im zweiten Quartal 2020 der konjunkturelle Tiefpunkt infolge der Corona-Pandemie erreicht wurde, werden sich nach Einschätzung des IW die meisten Wirtschaftsbereiche im weiteren Jahresverlauf 2020 auf dem Weg zur Erholung befinden. Dies hatte auch das ifo-Institut kürzlich prognostiziert. Selbst dann sei aber nicht davon auszugehen, dass dieser Normalisierungsprozess im Jahr 2021 abgeschlossen sein wird. Dabei wird vor allem unterstellt, dass es nicht zu zweiten Infektionswellen rund um den Globus kommt.

 

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