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Aufräumen in der IT

Häufig haben Unternehmer den Wunsch, ihr Portfolio zu optimieren und sich von Randbereichen oder kapitalintensiven Geschäftssparten zu trennen. Beim Verkauf von Unternehmenseinheiten an Investoren, ein sogenannter Carve out, spielt die Anpassung der IT-Systeme eine entscheidende Rolle.

Für IT-Abteilungen bedeutet es Stress: Sie stehen vor der Aufgabe, diesen Carve out schnell und effizient zu managen. IT-Systeme müssen zeitnah in die Lage versetzt werden, einen Beitrag zur Wertsteigerung im Unternehmen zu leisten. In der Praxis ist ein Carve out häufig fehlerhaft und verursachen höhere Kosten als erwartet. Hauptursache ist die mangelhafte Transformation bestehender IT-Strukturen. Zwei Faktoren sind zu beachten, um herausgelöste IT zum Werttreiber zu machen.

Ausufernde Systeme als Herausforderung beim Carve out

Herausgelöste Einheiten stehen vor der Herausforderung, die IT-Anwendungen mit einer stark verkleinerten Mannschaft zu betreiben. Es fehlt an Zeit, Prozesse zu vereinfachen, zu standardisieren und zu dokumentieren. Kernbereiche aus ehemaligen Zentralfunktionen wie etwa Einkauf und Finanzwesen müssen neu aufgebaut werden, ohne die notwendigen Wartungsarbeiten zu vernachlässigen.

Die geerbte IT-Infrastruktur ist für den herausgelösten Unternehmensbereich oft ein Hindernis, Abläufe neu zu gestalten und Geschäftsprozesse schlanker, transparenter und kundenorientierter zu machen. Dagegen stehen Investoren Veränderungsprozessen offen gegenüber, da sie rational auf notwendige Umbaumaßnahmen blicken.

Häufig haben Unternehmer den Wunsch, ihr Portfolio zu optimieren und sich von Randbereichen oder kapitalintensiven Geschäftssparten zu trennen. Beim Verkauf von Unternehmenseinheiten an Investoren, ein sogenannter Carve out, spielt die Anpassung der IT-Systeme eine entscheidende Rolle.

Für IT-Verantwortliche kann das vieles vereinfachen, wenn vier „goldene Regeln“ beachtet werden:

1. Transitional Service Agreements

Um Herausforderungen mit kleineren Teams zu lösen, ist Unterstützung vom ehemaligen Mutterkonzern erforderlich. Ein zeitlich begrenztes „Transitional Service Agreement“ (TSA) bildet hierzu einen guten vertraglichen Rahmen.

2. Projektleiter CIO

Erfahrungswerte zeigen, dass ein Carve-out mit Chief Information Officers (CIO) deutlich erfolgreicher sind als Projekte ohne. Der CIO bündelt die Verantwortlichkeiten in einer Person, begegnet Verantwortlichen auf Augenhöhe und kann den Nutzen von schlanker IT für das Unternehmen klar kommunizieren.

3. Ballast abwerfen

Bei der Transformation sollten vorhandene Gestaltungsspielräume vollständig genutzt werden. Oft geht das nur über eine radikale Aufweichung der bestehenden IT-Strukturen. Historische Systemdaten sollten dennoch übernommen werden, da sie für den Neustart als Erhebungsbasis unerlässlich sind.

4. Aufräumstrategien

Bei der Modernisierung von IT-Landschaften stehen mehrere manuelle Transformationsstrategien oder – alternativ – eine weitgehend vollautomatisierte Herangehensweise zur Auswahl:

Manuell Greenfield / Brownfield / Bluefied Approach
Softwarebasiert Automatisierter Transformationsansatz

Häufig haben Unternehmer den Wunsch, ihr Portfolio zu optimieren und sich von Randbereichen oder kapitalintensiven Geschäftssparten zu trennen. Beim Verkauf von Unternehmenseinheiten an Investoren, ein sogenannter Carve out, spielt die Anpassung der IT-Systeme eine entscheidende Rolle.

Greenfield Approach

Im Rahmen dieses Ansatzes wird ein komplett neues System aufgebaut, und alle Geschäftsprozesse werden neu definiert. Ein solcher Ansatz empfiehlt sich, wenn alle Geschäftsprozesse überarbeitet und neu aufgesetzt werden müssen. Die Entscheidungsfindung ist jedoch langwierig sowie Projektlaufzeit und -aufwand hoch. Da die Datenhistorie nicht im neuen System abgebildet wird, müssen Altsysteme oft weiterbetrieben werden.

Brownfield Approach

Dieser Ansatz beinhaltet ebenfalls den Aufbau eines neuen Systems, allerdings werden definierte Geschäftsprozesse übernommen und nur wenige Daten der Geschäftsprozesse migriert. Diese Strategie empfiehlt sich, wenn wenige Geschäftsprozesse historische Daten benötigen. Allerdings wächst im Laufe des Projektes oft die Anzahl der Prozesse, die historische Daten benötigen. Das führt zu Schwierigkeiten bei der Datenkonsistenz, was die Umsetzung der Prozesse gefährdet.

Bluefield Approach

Dieser Ansatz ist die richtige Strategie, wenn die komplette Datenhistorie wichtig ist. Bestehende Systeme oder Mandanten werden konsolidiert und Geschäftsprozesse nur wenig verändert. Die Datenhistorie ist im neuen System abgebildet, Altsysteme können abgeschaltet werden. Durch den klaren Fokus bleiben solche Projekte in der Regel innerhalb der knapp kalkulierten Budgets und Zeitrahmen.

Automatisierter Transformationsansatz

Er bietet die meisten Vorteile, da der manuelle Aufwand und damit die Fehleranfälligkeit auf ein Minimum reduziert werden. Die Methodik basiert auf standardisierten Aufgabenpaketen und Ablaufplänen: Voranalyse, Strategieplanung, Detailanalysen und Durchführung. Jeder Projektschritt wird individuell an das Projekt angepasst, was eine schnelle und effiziente Projektabwicklung garantiert.

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