Automobilzulieferer Kaiser erfolgreich restrukturiert

Knapp sechs Monate nach dem Insolvenzantrag blicken die 640 Angestellten des Automobilzulieferers aus dem bayerischen Wald optimistisch in die Zukunft. Mit dem Sanierungskonzept der indischen Amtek-Gruppe zeigen sich Arbeitnehmer und Gläubiger zufrieden.

Beide Werke des vor 30 Jahren gegründeten Lieferanten von Komponenten für Getriebe, Motor und Bremsen in Aicha vorm Wald und Straßkirchen-Salzweg bleiben bestehen. Mit Amtek hatte sich im Insolvenzverfahren ein Investor gefunden, „der den Betrieb in beiden Werken vollumfänglich fortführt und alle Mitarbeiter übernimmt“, teilte der vom Amtsgericht Passau bestellte Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé mit. Die Restrukturierung gelang letztlich durch Unterstützung von allen Seiten. So wurde in neue Maschinen investiert, wichtige Kunden sicherten durch langfristige Verträge die Perspektive und unrentable Einzelaufträge wurden neu verhandelt. Bei der betriebswirtschaftlichen Analyse hatten sich zuvor unter anderem Defizite in der Auftragskalkulation gezeigt.

Während des Insolvenzverfahrens wurden die Löhne und Gehälter in voller Höhe weiterbezahlt. „Die Zusammenarbeit mit dem Insolvenzverwalter war beispielhaft. Das hat sehr dazu beigetragen, dass wir auch in der Insolvenz ein gutes Betriebsklima hatten“, so der Betriebsratsvorsitzende Alfred Sucker. Für die Gläubiger konnten durch die gewählte Lösung höhere Erlöse als bei den vorinsolvenzlich gescheiterten Sanierungsbemühungen erzielt werden.

Der Investor Amtek-Kaiser ist Teil der Amtek-Gruppe, einem indischen Hersteller von Schmiedeteilen mit einem Umsatz von 1,7 Mrd. USD (2013) und mehr als 40 Produktionsstandorten weltweit. Der Erwerb steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Kartellbehörden. www.kaiser-salzweg.de

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