Feste Werte für feste Beträge

„Den Unternehmenswert stetig steigern – das Vermögen langfristig sichern“ – auf dem Papier ein einfaches Credo, dem sich fast ausnahmslos alle Familiengesellschaften verpflichtet fühlen. Aber wie sieht die finanzielle Partizipation in der Praxis aus?

Ob dieses Credo in der gelebten Praxis eines Familienunternehmens umgesetzt wird, zeigt sich in besonderem Maße bei einem Blick auf die Ausschüttungspolitik. Anders gewendet: Die Regelungen und Absprachen zu den Ausschüttungen in der GmbH beziehungsweise den Entnahmen in den Personengesellschaften bilden einen sicheren Indikator für die langfristigen Wertsteigerungs- und Vermögenserhaltungsstrategien in Familienunternehmen.

Notwendigkeit einer starken Binnenfinanzierung

Nicht notierte Familienunternehmen leben von ihrer Kraft der Binnenfinanzierung. Denn im Gegensatz zu den am Kapitalmarkt notierten Gesellschaften müssen sich Familienunternehmen durch Kreditlinien oder einbehaltene Gewinne finanzieren. Es ist eine besondere Stärke dieser agil operierenden Gesellschaften,  sich jederzeit durch stehen gelassene Gewinne der Gesellschafter zügig finanzieren zu können.

Das bedeutet zugleich, dass vorausschauend planende Familiengesellschaften nur einen kleineren Teil ihrer Jahresgewinne ausschütten werden. Durch die moderate Ausschüttungspolitik stärkt das Unternehmen seine Binnenfinanzierungskraft und macht sich unabhängiger von Vorgaben kreditfinanzierender Banken. Das ist, jedenfalls mittelbar, ein erster wichtiger Baustein für eine langfristige Vermögenssicherung.

Gesamtrendite: moderate, aber feste Beträge

Welche konkreten Beträge im Idealfall ausgeschüttet werden, kann nicht abstrakt für alle Familiengesellschaften festgelegt werden. Für größere Gesellschafterkreise haben sich jedoch gewisse Grundlinien entwickelt.

Bei der Festlegung konkreter Beträge empfiehlt es sich dabei stets, in einem ersten Schritt die Gesamtrendite des Unternehmens zu betrachten. Die Gesellschafter werden im Regelfall daran interessiert sein, sowohl jährliche Ausschüttungen zu erhalten als auch den inneren Wert ihrer Gesellschaftsanteile wachsen zu sehen. Letzteres setzt keine beziehungsweise keine hohen Ausschüttungen voraus.

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