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Aufholjagd der privaten Vermögensverwaltung

Für das Finanzmanagement der eigenen Firma verwenden Unternehmer hochentwickelte Softwarelösungen, während das Management ihres Privatvermögens oft weniger professionell gehandhabt wird. Die Entwicklung elektronischer Plattformen verspricht nun auch für den privaten Sektor effiziente und transparente Lösungen für die Vermögensverwaltung. 

 Die Verwaltung eines großen Vermögens bringt allerlei Aufwand und Herausforderungen mit sich – niemand weiß dies besser als Unternehmer, welche sich schon einmal mit den Prozessen des Finanzmanagements im eigenen Unternehmen auseinandergesetzt haben. Es existieren jedoch digitale ERP- und Monitoring-Lösungen, welche im Corporate-Sektor bereits seit vielen Jahren eingesetzt werden. Sie helfen dabei, komplexe Prozesse effizient und transparent abzubilden und auf dieser Basis schnellere und vor allem bessere Entscheidungen treffen zu können. Als erfolgreicher Unternehmer steht man allerdings nicht nur der Verwaltung einer Firma mitsamt deren Finanzen gegenüber, sondern zusätzlich dem Management eines immer komplexer werdenden Privatvermögens. In diesem Bereich werden allerdings kaum spezialisierte Softwarelösungen eingesetzt. Doch welche Möglichkeiten gibt es für Unternehmer, ihr privates Vermögen genauso professionell zu handhaben wie ihre Unternehmensfinanzen?

Möglichkeiten für Vermögensträger

Prinzipiell stehen Privatpersonen bei einem wachsenden Vermögen – neben einem überlasteten Sparschwein – verschiedene Optionen zur Verwaltung desselben offen: Während sich Unternehmer mit kleineren Vermögen oft für Drittanbieter, wie Vermögensverwalter, entscheiden, gründen Besitzer von komplexeren Vermögen etwa eigene Family Offices. Hier erfolgt die Verwaltung des Vermögens von eigens zu diesem Zweck angestellten Vertrauten der Vermögensträger. Unabhängig von der gewählten Verwaltungsart entscheidet die verwendete Software über die Transparenz und Qualität des Vermögensmanagements. Allerdings werden zur Verwaltung von Privatvermögen oft nur rudimentäre Excel-Tabellen oder gar keine Software verwendet. Vermögensträger haben trotz professioneller Beratung in den seltensten Fällen einen transparenten Überblick über ihre Assets. Investment-Entscheidungen können demzufolge nur auf einer unzureichenden Datenbasis getroffen werden.

Trends in der Vermögensverwaltung

Auch wenn Unternehmen in Bezug auf Finanzmanagement-Tools einen Schritt voraus sind, macht die Fintech-Innovations-Welle auch vor dem privaten Sektor nicht halt: Kleine, innovative Start-up-Unternehmen konkurrieren auch hier durch Technologielösungen mit alteingesessenen Finanzunternehmen. Während im Bereich der Vermögensverwaltung verstärkt mit Robo-Advisory experimentiert wird, bietet der Markt auch für private Investoren und Family Offices immer mehr innovative Lösungen. Diese zielen darauf ab, was in Unternehmen bereits seit Jahren erfolgreich umgesetzt wird: der Einsatz einer digitalen Plattform zur einfachen Erfassung und transparenten Abbildung des Finanzmanagements mit dem Ziel einer erhöhten Effizienz und Qualität.

Finanzplattform der Zukunft

Natürlich sind die Finanzverwaltungsprozesse von Unternehmen und Privatpersonen nur bis zu einem gewissen Punkt vergleichbar. Oberste Priorität für den privaten Sektor hat die volle Transparenz des verwalteten Vermögens. Vermögensträger sollten nicht nur von überall aus die aktuelle Höhe des Gesamtvermögens einsehen können. Sie sollten auch die Möglichkeit haben, einzelne Transaktionen bis ins Detail nachverfolgen zu können. Eine solche Transparenz führt weitergehend dazu, dass die Vermögenden jederzeit in der Lage sind, exakte Angaben – z.B. zu steuerlichen Zwecken – zu machen. Auch bei einer Weitergabe von Vermögen an die nächste Generation ist sie von großer Hilfe. Zudem rückt der Slice-and-Dice-Gedanke immer mehr in den Fokus der Erwartungen: Vermögensträger möchten ihr Vermögen nach allen nur denkbaren Kriterien – wie etwa Währung, Risikoklasse oder Restlaufzeit – gruppieren, filtern und auswerten.

Für das Finanzmanagement der eigenen Firma verwenden Unternehmer hochentwickelte Softwarelösungen, während das Management ihres Privatvermögens oft weniger professionell gehandhabt wird. Die Entwicklung elektronischer Plattformen verspricht nun auch für den privaten Sektor effiziente und transparente Lösungen für die Vermögensverwaltung. 

Auch müssen zukunftsfähige Softwarelösungen Multi-Asset-fähig und anpassbar an die individuellen Vermögensstrukturen der privaten Vermögensträger sein. Dabei sollten neben klassischen liquiden Anlagen auch alle Arten von illiquiden Assets, wie Immobilien, Beteiligungen oder auch Kunstgegenstände und Sammlerstücke, unterstützt werden. Auch Unterschiede in der Strukturierung sind zu beachten – so gilt es, neben den verschiedenen Familienmitgliedern oft auch zwischen eigenen Spezialvehikeln oder Stiftungen zur Verwaltung von Teilvermögen zu unterscheiden.

Ein weiterer wichtiger Anspruch an die private Finanzplattform der Zukunft ist zuletzt die Reduktion von Administrations- sowie Kommunikationsaufwand. Dies umfasst unter anderem die Abschaffung der oft noch vorherrschenden Zettelwirtschaft und Entwicklung hin zu einem digitalen Dokumente-Management-Prozess. Zudem müssen Plattformen die Kommunikation mit externen Personen sowie Systemen erleichtern. Hierzu zählen Datenschnittstellen, Import- und Export-Möglichkeiten sowie ausgereifte digitale Reporting- und Kommunikationstools, welche beispielsweise die zeitaufwendige Vorbereitung der Unterlagen für den Steuerberater durch einen einzigen Export-Klick ersetzen.

Fazit

Zukunftsfähige Plattformen sollten es Unternehmern ermöglichen, einen Überblick über ihre komplexen Vermögensstrukturen zu erlangen. Sicher ist, dass eine Anpassung an die im Corporate-Sektor gängigen Standards erfolgen wird und muss. Nur durch die Verwendung spezialisierter Softwarelösungen kann es Unternehmern gelingen, hohe Transparenz und Qualität in der Verwaltung ihres Privatvermögens zu etablieren, um so letztlich korrekte Angaben zu machen und bestmögliche Entscheidungen zu treffen.


Zur Person

Kai Linde ist Gründungsgesellschafter der QPLIX GmbH. Die Firma bietet seit 2012 eine der modernsten SaaS-Plattformen zur Verwaltung und zum Reporting von diversifizierten Vermögen an und zählt u.a. Family Offices und Vermögensverwalter zu ihren Kunden. Die Studienzeit verbrachte er in Augsburg, München und den USA. Vor der Gründung von QPLIX arbeitete Linde mehrere Jahre als Investmentmanager für ein Münchner Family Office.

www.qplix.com

 

 

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