Auf dem Weg zum europäischen Player

LED-Deckenleuchte von MBN: Design für lineare Lichtanwendungen.
LED-Deckenleuchte von MBN-Proled: Design für lineare Lichtanwendungen.

Bernd Menrad, Gründer des bayerischen Familienunternehmens MBN-Proled, verfolgt klare Ziele: Der Vertrieb soll ausgebaut, die Produktpalette vertieft werden. Vor allem will der Mittelständler aber mithilfe des Finanzinvestors Perusa über internationale Akquisitionen expandieren.

„Wenn der Markt in die Phase der Verdrängung einbiegt, ist Expansion zwingend notwendig.“ Diese Überzeugung hat Bernd Menrad, Gründer und Geschäftsführer des LED-Spezialisten MBN-Proled aus Friedberg bei Augsburg veranlasst, nach 30 Jahren einen finanzstarken Partner zu suchen. Deshalb hat der Unternehmer 51 Prozent des Unternehmens an den Finanzinvestor Perusa aus München verkauft. Bis diese Entscheidung fiel, hatte sich Menrad über mehrere Jahre mental daran angenähert: „Wir haben keine Kinder, die in absehbarer Zeit das Geschäft übernehmen könnten. Wichtig ist es, eine gute und verlässliche Lösung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kunden und langjährige Lieferanten zu finden.“

Anwendung FlexStrip: Den Hauptumsatz macht die Proled Group weiterhin mit Leuchten.
Anwendung FlexStrip: Den Hauptumsatz macht die Proled Group weiterhin mit Leuchten.

Finanzinvestor für internationale Akquisitionen

Menrad ist diesen Schritt nicht alleine gegangen, sondern hat sich von Aquin & Cie., ebenfalls aus München, beraten lassen. Die M&A-Spezialisten haben bereits knapp ein Dutzend Transaktionen im Lichtmarkt begleitet und waren von daher der kompetente Ansprechpartner für Menrad. „Wenn der Gründer im Unternehmen weiter aktiv bleiben will, bieten Finanzinvestoren im Vergleich zu strategischen Käufern oft das attraktivere Paket: Die unternehmerische Freiheit bleibt weitgehend erhalten“, erläutert Aquin-Vorstand Martin Kanatschnig. Nach der eingehenden Wertanalyse der MBN-Proled legten Geschäftsführer Menrad und die M&A-Spezialisten bei Aquin fest, welche Businessmodelle für die Expansion geeignet seien. Anschließend machten sie sich auf die Suche nach dem passenden Finanzinvestor, um mit ihm gemeinsam eine internationale Unternehmensgruppe im Lichtmarkt aufzubauen.

„Wir haben weltweit bei Investoren angeklopft und sind auf großes Interesse gestoßen“, berichtet Kanatschnig. Aus 15 konkreten Interessenten bildeten Menrad und Aquin eine Shortlist mit fünf möglichen Investoren. Anschließend führten sie persönliche Gespräche und Verhandlungen. Schließlich erfolgte die Einigung mit Perusa: Der Fonds Perusa Partners II übernahm 51 Prozent, Menrad behält noch 49 Prozent.

Perusa ist zufrieden, dass Menrad weiter als starker Gesellschafter aktiv bleibt: „Wir sehen uns als Holding, nicht als Manager im Tagesgeschäft“, beschreibt Fondsmanager Andreas Spiegel die Rolle von Perusa. Der neue Partner versteht sich als Financier, der auf das unternehmerische Geschick des Gründers setzt und sich mit Kapital, Kontakten und Know-how bei Übernahmen einbringt.

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