Nach einer aktuellen Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) werden rund 266.000 mittelständische Unternehmen von ihren Inhaberinnen und Inhabern bis zum Ende des Jahres 2025 stillgelegt – ohne den Weg einer Nachfolge beschreiten zu wollen. Fehlendes Interesse von Familienangehörigen an einer Übernahme sowie das nahende Erreichen des Rentenalters der Unternehmer sei bei rund der Hälfte aller geplanten Stilllegungen ein wichtiger Grund. Die Studie der KfW rechnet durch die demografische Entwicklung mit zunehmenden Unternehmensstilllegungen aus Altersgründen. Die gegenwärtige Geschäftssituation mit einer unsicheren Aussicht in die Zukunft und stark steigenden Preisen verhindere einen Verkauf. Die KfW-Auswertungen zeigen, dass die wirtschaftliche Situation der Unternehmen, die vor einer Schließung stehen, eher unterdurchschnittlich ist.
Viele kleine Unternehmen betroffen
Weitere rund 199.000 Unternehmerinnen und Unternehmer wünschen sich eine Nachfolgelösung bis Ende des Jahres 2025. Hier seien die Vorbereitungen aber in vielen Fällen noch nicht so weit fortgeschritten, dass mit einem Erfolg zu rechnen ist. In Summe steht laut KfW bis Ende 2025 jedem mittelständischen Unternehmen mit einer erfolgreichen Nachfolgelösung (mindestens) ein Unternehmen gegenüber, das aus dem Markt ausgeschieden sein wird. Allein bis zum Ende des Jahres 2025 hegen 7% der Inhaberinnen und Inhaber im Mittelstand Stilllegungspläne, sofern sie derzeit den Rückzug aus dem Unternehmen in diesem Zeitraum absehen können. 97% aller geplanten Stilllegungen fallen in das Segment der Kleinstunternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten.
Unsicherheit durch andauernde Krisen
Die Anzahl der Stilllegungen übersteigt damit die Anzahl der wahrscheinlich umgesetzten Nachfolgelösungen im gleichen Zeitraum – diese liegt bei etwa 400.000 (jeweils gemessen ab dem Erhebungszeitpunkt im Frühjahr 2021). Noch unberücksichtigt sind dabei allerdings etwaige Folgen eines Wiederaufflammens der Coronakrise sowie die wirtschaftlichen Auswirkungen des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine.