Die digitale Transformation führt dazu, dass sämtliche Bereiche eines Unternehmens von dem Wandel betroffen sind. Sei es das Geschäftsmodell, das Arbeitsumfeld, der Vertrieb, die Arbeitsorganisation oder die Herstellungsprozesse – alles unterliegt dem digitalen Paradigmenwechsel. Eine Digitalstrategie kann helfen.
Die folgende Achtpunkteliste soll dabei helfen, sich für den digitalen Wandel richtig aufzustellen und den neuen Herausforderungen mit einer Digitalstrategieadäquat zu begegnen. Sie soll dabei helfen, die richtigen Fragen zu stellen und kann als Guideline für die unternehmensspezifische Entwicklung des Geschäftsmodells von morgen dienen. Sie dient dazu, branchen- und unternehmensübergreifend der digitalen Transformation Schritt für Schritt zu begegnen.
1. Geschäftsmodell
Unternehmer sollten sich Gedanken machen, mit was sie Geld verdienen. Mit Produkten, Daten, Diensten oder allem. Entscheidend ist, wie die digitale Transformation die Business-Strategie verändert, wenn Data Driven Business wettbewerbsentscheidend wird.
- Was bedeuten Economy-of-Scale und der Peer-to-Peer-Wandel für die Firma?
- Besitzt diese ein smartes Ecosystem als Geschäftsgrundlage?
- Welches sind die drei Kernthemen, mit denen sie sich in Zukunft beschäftigen muss?
2. Mitarbeiter
Wichtig ist, dass die Mitarbeiter entsprechende Kompetenzen besitzen – das Mindset und die Methodiken –, um in einer digitalen Welt mit rasanten Innovationen nachhaltig zu bestehen. Das Unternehmen sollte in der Lage sein, die richtigen Fragen zu formulieren.
- Woher bekommt es qualifizierte Mitarbeiter, die dem Neuen adäquat begegnen können?
“Die digitale Transformation führt zu rasanten Veränderungen und erhöht die Komplexität.”
Prof. Wolfgang Henseler, Professor Digitale Medien, Hochschule Pforzheim
3. Die Kunden
Mittelständler sollten wissen, was ihre Kunden in Zukunft wirklich wünschen. Vor allem gilt es zu verstehen, warum der Wandel durch Usability und User Experience getrieben wird.
- Bin ich in der Lage, vorausschauende Dienste (Predictive Services) zu offerieren?
- Was werden die Nutzer nach dem Smartphone nutzen?
4. Prozesse
Unternehmen sind im besten Falle in der Lage, aus großen Datenmengen (Big Data), die sie von ihren Kunden, Produkten oder dem Umfeld erhalten, zeitnah relevante Angebote zu kreieren.
Sind die Produkte, die Logistik und Abläufe in der Lage, sich permanent selbst zu optimieren?
Die digitale Transformation führt dazu, dass sämtliche Bereiche eines Unternehmens von dem Wandel betroffen sind. Sei es das Geschäftsmodell, das Arbeitsumfeld, der Vertrieb, die Arbeitsorganisation oder die Herstellungsprozesse – alles unterliegt dem digitalen Paradigmenwechsel. Eine Digitalstrategie kann helfen.
5. Angebote
Firmen sollten darauf achten, dass ihre Produkte mit dem Internet verbunden sind und sich überlegen, welche Daten sie in welcher Qualität und welcher Frequenz von ihren Produkten bekommen. Zusätzlich sollten die Verantwortlichen hinterfragen, wie sie die Daten wirtschaftlich nutzbar machen können und wie sie diese effizient auswerten.
- Sind sie in der Lage, aus den Daten situativ relevante Lösungen zu generieren, diese also zu monetarisieren?
- Sind die Produkte und Dienste eigenständig in der Lage, sich dem Kunden zu offerieren?
6. Informationstechnologie (IT)
Unternehmer sollten sich die Frage stellen, wie gut ihre IT-Systeme für die Zukunft gerüstet sind und ob sie genügend Datenpunkte bei den Kunden haben. Auch sollten sie darüber nachdenken, ob sie eine Datenwolke (Cloud) einrichten, falls diese nicht bereits im Unternehmen vorhanden ist
7. Die Unternehmenskultur
- Wer sind die neuen Stakeholder im Unternehmen? Die Mitarbeiter, das Kollektiv…?
- Wie wird in Zukunft mit den Partnern kommuniziert und wie viel Transparenz wird benötigt?
8. Das smarte Ecosystem
Unternehmer sollten sich überlegen, wie die Business-Plattform in Zukunft aussieht.
- Wer sind die neuen Wettbewerber, die durch 4.0 dazukommen?
- Wird eine „dritte Plattform“ als Basis für ein smartes Ecosystem benutzt?
- Wie sehen die aufkommenden Märkte (Emerging Markets) durch das Internet der Dinge und Industrie 4.0 aus?
- Wo kann, muss oder sollte man mit seinen Wettbewerbern sogar kooperieren?
Fazit: Die digitale Transformation führt zu rasanten Veränderungen und erhöht die Komplexität dessen, womit sich Unternehmen heutzutage und insbesondere in der Zukunft beschäftigen müssen, in hohem Maße. Ganzheitlich denken und fokussiert handeln heißt die Devise im 4.0-Zeitalter gemäß der alten Entwicklerweisheit: „First step first“.
Zur Person:
Prof. Wolfgang Henseler ist Professor für Digitale Medien und Studiengangleiter für Intermediales Design an der Hochschule Pforzheim sowie Creative Managing Director bei SENSORY-MINDS. Sein Fokus liegt auf der Vermittlung künftiger Chancen für Unternehmen, Gesellschaft, Politik und Menschen durch die auftretenden Veränderungen der Digitalisierung im Zeitalter 4.0.