Stiftungen als Nachfolgelösung

Die Lösung der Unternehmensnachfolge ist eine der schwierigsten Fragen, die sich für ein Familienunternehmen stellen kann. Wenn das Unternehmen nicht verkauft werden soll, gehören auch Familien- oder gemeinnützige Stiftungen zu den Optionen. 

Im Idealfall können ein oder zwei Familienmitglieder nach und nach als Nachfolger aufgebaut werden und in das Unternehmen hineinwachsen. Während dieses Prozesses erweisen sie sich als willens und in der Lage zur Unternehmensführung und erwerben das absolute Vertrauen des bisherigen Unternehmers. Die restliche Familie akzeptiert die künftigen Unternehmenslenker und -inhaber.

Die Lebenswirklichkeit ist oft anders und entspricht nicht den Idealbedingungen. Gewollte oder ungewollte Kinderlosigkeit nimmt zu. Kinder können andere Lebenspläne haben, als den Eltern in das Unternehmen nachzufolgen. Vielleicht scheuen sie schlicht den damit oft verbundenen hohen Arbeitseinsatz. Oder die Kinder bemühen sich zwar um eine Unternehmensnachfolge, haben aber aus unternehmerischer Sicht nicht das notwendige Format dazu. Zuweilen ist auch schon frühzeitig Konfliktpotenzial erkennbar, sodass Familienstreitigkeiten mit Ausstrahlungswirkungen für das Unternehmen zu erwarten sind, beispielsweise in Form von Abfindungszahlungen für weichende Erben oder auch Pflichtteilsansprüche.

Stiftungen als Unternehmer oder Gesellschafter

Hier kann zuweilen eine Unternehmensnachfolge über eine Stiftung sinnvoll sein. Derzeit nimmt die Neigung erkennbar zu, Übertragungen von Unternehmensbeteiligungen auf Stiftungen ernsthaft zu erwägen, obwohl damit das Familieneigentum aufgegeben wird und nur die zukünftigen Erträge daraus den Erben (Familienstiftung) oder der Allgemeinheit (gemeinnützige Stiftung) zugutekommen.

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