Handbuch in kleinen Dosen

Prof. Guido Quelle ist als Unternehmensberater auf Wachstum spezialisiert. Seinen wöchentlichen Newsletter hat er nun zu 250 Wachstumsgedanken gebündelt. Das Buch ist sowohl als Format als auch in seinem Stil eine lakonische Alternative zu klassischen Ratgebern.

Am Anfang, im Juli 2011, war der Mandat Wachstums-Wochenstart, so der Name des Newsletters, ein reiner Internetblog. Vom Sprachstil und den Inhalten her ist er das bis heute geblieben. Im Wachstums-Wochenstart geht es um prägnante und zugespitzte Kurztexte. Dazu kommen alltägliche Erfahrungen, die entweder als Positiv- bzw. Negativbeispiele dienen oder aus denen sich eine Metapher für das unternehmerische Handwerk ableiten lässt. Dabei ist vieles bewusst subjektiv, auch mal polemisch, manches privat. Ein Blogger ist eben kein Dozent, sondern ein Gesprächspartner. Es geht um profane Beobachtungen und den spontanen Gedanken – eine Art Alltagspoesie für Unternehmer.

Der Autor Prof. Guido Quelle ist Diplom-Informatiker und Doktor der Ingenieurswissenschaft. Seine Mandat Managementberatung GmbH hat ihren Hauptsitz in Dortmund, mit weiteren Büros in London und New York. Mandat hat es sich zum Ziel gesetzt, Unternehmen intelligentes Wachstum zu vermitteln. Daneben hat Quelle bereits mehrere Bücher über sein Kernthema verfasst. Außerdem ist er Honorarprofessor an der Hochschule für Logistik und Wirtschaft in Hamm.

Das Buch „Wachstumsgedanken“ ist ein reines Kompendium der Newsletter 1 bis 250. Die ersten Einträge sind noch etwas theorielastiger und beinhalten die wichtigsten Grundüberzeugungen des Autors. Quelle ist ein Verfechter des Weglassens, des Delegierens, der Entscheidung, der Sogwirkung, einfacher Produkte, guter Preise und des idealen Kunden. Einer seiner liebsten Referenzen ist ein Satz von Albert Einstein, der die Conclusio mehrerer Einträge bildet: „Lieber im Großen allgemein richtig als im Detail perfekt.“ Insgesamt geht es ihm vor allem um Fokus und Klarheit. Beispielhaft hierfür stehen die Überschriften einiger Ausgaben: „Besetzen Sie eine Position“ (Nr. 23), „Stellen Sie die Scheinwerfer richtig ein“ (Nr. 55), „Sie brauchen einen Filter“ (Nr. 94).

Diese Haltung bestätigt sich auch in seinem Sprachstil. Quelle schreibt am liebsten in Hauptsätzen, mit wenigen Worten und starken Zuschreibungen. Beispiele für diesen Duktus sind: „Wachstum hat nichts mit stumpfem Addieren zu tun. Wachstum bedingt Multiplikation.“ Oder: „Der natürliche Feind der Strategie ist das Tagesgeschäft.“ Die Sätze kommen in verschiedenen Variationen immer wieder vor und geben der lockeren Erzählform einen roten Faden.

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