R.Stahl will eigenständig bleiben

Der Spezialist für Explosionsschutz lehnt ein Übernahmeangebot des Elektrotechnikunternehmens Weidmüller ab. Ein Übernahmekampf zeichnet sich ab.

Für die R.Stahl AG kam das Übernahmeangebot überraschend: Der Elektrokonzern Weidmüller will den Waldenburger Spezialisten für Explosionsschutz, R.Stahl AG, übernehmen. Das Angebot ist verlockend: Weidmüller bietet 47,50 EUR je Aktie. Zum Schlusskurs von Mittwoch entspräche dies einem Aufschlag von knapp 50%. Zum Kurs von heute von 40,60 EUR wären es immer noch knapp 19%.

Ob die Übernahme tatsächlich über die Bühne geht, ist allerdings fraglich. Bei R.Stahl spricht man von einem feindlichen Übernahmeversuch, den man verhindern möchte. „Wir werden unsere Unabhängigkeit bewahren“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Volker Stahl der Unternehmeredition. 51% der Anteile liegen bei den Familien Stahl und Zaiser. Für sie scheint auch der gebotene Aufschlag ohne Bedeutung zu sein. „Der Preis spielt keine Rolle“, sagt Hans-Volker Stahl. Schon des Öfteren hatte R.Stahl in der Vergangenheit Übernahmeangebote abgelehnt. Und auch dieses Mal ist es wieder so.

Weidmüller-Chef Peter Köhler hatte davon gesprochen, dass es konstruktive Gespräche zwischen den Parteien gab. War dem so, haben sich die Verhältnisse geändert. Momentan deutet vieles auf einen harten Übernahmekampf hin. Der Ausgang ist ungewiss.

Mit einem Umsatz von rund 640 Mio. und 4600 Mitarbeitern EUR ist Weidmüller ungefähr doppelt so groß wie das Unternehmen aus Waldenburg. Dessen Umsatz kletterte im Jahr 2013 um 4,6 % auf 304,4 Mio. EUR. Der Jahresüberschuss legte um 8% auf 15,4 Mio. EUR zu.

www.stahl.de

Ein Porträt der R. Stahl AG finden Sie hier.

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