Wandel mit Stil, Stil im Wandel

Autoritär war gestern. Situatives Führen wird immer wichtiger. Erfolgreiche Unternehmenslenker brauchen zudem die richtigen Kompetenzen, um auch Krisenzeiten erfolgreich zu meistern.

Jung, dynamisch, Generation „Nachfolger“: Dennis Brüggemann von der Augsburger Traditionsfirma Walter Wiedemann ist in die Fußstaben seines Großvaters getreten. Der 28-Jährige kümmert sich darum, dass der Betrieb, der mit Metzger- und Gastronomiebedarf handelt, erfolgreich weiterläuft. Zum Thema Führung positioniert sich Brüggemann deutlich: „Mein Großvater hat das noch ganz anders gemacht. Er war der klassische Patriarch. Der Führungsstil hat sich im Laufe der Zeit geändert.“

Teamwork und die Einbindung der Mitarbeiter ist heute entscheidend für den Erfolg eines Familienunternehmens. Das ist auch eines der Kernergebnisse der Studie „Firma, Familie, Führung – Leadership im Spannungsfeld von Geschäft und Gefühl“ von KPMG in Zusammenarbeit mit dem Friedrichshafener Institut für Familienunternehmen (FIF) der Zeppelin Universität, für die rund 100 Familienunternehmen befragt wurden.


In vielen Fällen werden Führungsstile kombiniert oder flexibel eingesetzt

Dr. Alexander Koeberle-Schmid, Wirtschaftsmediator bei KPMG


Situatives Führen und gemeinsam entscheiden

Dennis Brüggemanns Aussage und die Ergebnisse der Studie verdeutlichen den Kulturwandel in deutschen Führungsetagen: So werden in neun von zehn Familienunternehmen die Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse eingebunden. In 85 Prozent der befragten Familienunternehmen ist der Führungsstil partizipativ und in 65 Prozent kooperativ. Nur noch sechs Prozent der Familienunternehmen werden autoritär geführt. In vielen Fällen werden die Führungsstile kombiniert oder flexibel eingesetzt.

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