Factoring auch für KMU

Kleinere Unternehmen sind noch immer unterrepräsentiert in punkto Factoring. Eine Umfrage der Universität Köln zeigt, dass sich viele Verantwortliche noch nie mit dem Thema auseinandergesetzt haben und Kosten sowie Aufwand überschätzen.

Verantwortlich für die verhältnismäßig geringe Factoring-Nutzung der Mittelständler ist vor allem das fehlende Interesse. So zumindest ein Hauptergebnis einer Befragung der Universität Köln im Auftrag des Deutschen Factoring-Verbandes. Demnach haben lediglich 40 Prozent der Firmen mit bis zu 10 Mio. Euro Jahresumsatz überhaupt geprüft, ob sich der Einsatz von Factoring lohnt. Ganze 42 Prozent haben sich noch nie mit dem Thema befasst. Gerade diese Nichtnutzer schätzen Factoring als zu teuer und zu aufwändig ein. Anders die Nutzer: deren Einstellung ist nach Ergebnissen der Befragung weitaus positiver – zumal Berechnungen zeigen, dass sich die Kosten mit Einsparungen und Skonti im Idealfall sogar ausgleichen lassen.

Schlanke Abläufe

Deshalb gilt: Wer regelmäßig Außenstände vor sich herschiebt und deshalb unter Liquiditätsproblemen leidet, sollte Factoring zumindest ins Kalkül ziehen und am eigenen Beispiel durchrechnen. Ob der Rechnungsverkauf realisierbar ist, lässt sich mithilfe anonymer Online-Tests, etwa auf www.fastfactoring.de,  leicht herausfinden. Erst wenn das System die grundsätzliche Eignung für den Rechnungsverkauf signalisiert und Interesse besteht seitens des Unternehmens, sind genaue Angaben nötig.

Rechenbeispiel

Erzielt ein Unternehmen einen Jahresumsatz von 6 Mio. Euro, können die Gesamtkosten bei nur zirka einem Prozent liegen. Dies ist der Fall, wenn der Factor eine Gebühr von etwa 0,53 Prozent verlangt (ergibt 31.800 Euro bei 6 Mio. Rechnungssumme) und die Bevorschussung der Forderungen über jeweils einen Monat mit einem Zins von z.B. 4,5 Prozent berechnet – der erforderliche Finanzierungsbedarf von 600.000 Euro ergibt Kosten von 27.000 Euro. Dazu kommen Bearbeitungsgebühren pro Debitor (Quelle: abcfinance).

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