Besser gemeinsam

Zum zweiten Mal veranstaltete die China International Investment Promotion Agency Germany (CIIPAG) eine Delegationsreise deutscher Unternehmer nach China. Neben den Städten Panjin, Shenyang und Shijiazhuang stand auch das neue Industriezentrum in Sanhe auf dem Programm.

Der Blitz meiner Handykamera spiegelt sich im Fenster, als ich den Moment festhalte. 300 Kilometer in der Stunde. Eine magische Grenze. So schnell bin ich noch nie gefahren. Zu diesem Zeitpunkt waren wir schon kurz vor Peking und ich saß in einem der topmodernen chinesischen Hochgeschwindigkeitszüge. Dieser steht geradezu sinnbildlich für die rasante technologische Entwicklung des Landes in den letzten Jahrzehnten. Wir waren auf dem Weg von dem Industriezentrum Shijiazhuang nach Sanhe. Die Stadt, deren Name so viel wie „Drei Flüsse“ bedeutet ist nur wenige Kilometer von Peking entfernt und die letzte Station auf unserer Reise.

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Zheng Tang von der CIPA mit dem Vize-Bürgermeister von Panjin, Wang Yongwei, und Unternehmeredition Verlagsleiter Lukas Neumayr.

Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits fünf Tage in China unterwegs. Nach dem Direktflug von Frankfurt nach Shenyang hatten wir zuerst Panjin in der Provinz Liaoning, weit im Nordosten Chinas, besucht. Panjin ist vor allem als Produktionsbasis für petrochemische Produkte und Anlagenbau bekannt. Weiter ging es dann über die Städte Shenyang und Shijiazhuang bis nach Sanhe. Besonders Shenyang ist vielen Unternehmern ein Begriff. Im September 2003 hatte BMW mit ihrem Joint Venture Partner Brilliance China Automotive ihr internationales Produktionswerk „Dadong“ dort eröffnet. Inzwischen gibt es in Shenyang insgesamt drei Werke, die alle ausschließlich für den lokalen Markt produzieren.

Keine Furcht vor Neuem

Die CIIPAG hatte es sich bei der Delegationsreise zum Ziel gesetzt, den Besuch von Industrieparks und Betrieben mit Diskussionsforen und persönlichen Gesprächen vor Ort zu verbinden. Damit sollten Chancen für gemeinsame Investitionen und Transaktionen ausgelotet werden. Im Mittelpunkt standen dabei die Branchen Maschinenbau, Automotive und Petrochemie. Eines wurde schnell deutlich. Die verschiedenen Regionen im Reich der Mitte haben ein sehr unterschiedliches Technologieniveau. Während Panjin große Anstrengungen unternimmt zu den Industriezentren im Süden aufzuholen, sind Shenyang und Shijiazhuang technisch bereits weit entwickelt. Die automatisierte Fertigung ist weit fortgeschritten. Insbesondere, wenn es sich um Joint Ventures westlicher und chinesischer Unternehmen handelt. Umso mehr bemühen sich die ländlichen Regionen natürlich, ausländische Investitionen anzulocken und investieren massiv in moderne Infrastruktur.

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