„Bench steht nicht unter Zeitdruck“

Seit Dezember 2014 ist Bruno Sälzer CEO und Co-Investor bei der Modemarke Bench. Der Ex-Vorstandschef von Hugo Boss und Escada über seine Beweggründe, sich aktiv am Unternehmen zu beteiligen, die Zusammenarbeit mit dem Private-Equity-Investor Emeram Capital Partners und die weitere Entwicklung der Streetwear-Marke.

Herr Sälzer, Ihr Alter entspricht ja nicht ganz der jungen Zielgruppe von Bench – ein Widerspruch?

Sälzer: Die Legitimation des Theaterkritikers ist nicht die, dass er das bessere Stück schreibt.

Der steht dem Theater ja auch nicht vor…

… aber er ist sehr nahe dran. Ich verstehe das Modegeschäft und muss ja nicht etwa bei unserem neuen Testimonial, der Band Rudimental, mit auf der Bühne stehen. Und die Escada-Kleider haben mir ja auch nicht so gut gepasst.

Bench-Träger sind Social-Media-affin. Sie auch?

Ich lerne täglich dazu und bekomme neue Dinge gezeigt. Vor allem bei Snapchat. Ich habe vier Söhne und bin schon fast so gut wie sie. (lacht)

Warum sind Sie, nach Jahren als gut bezahlter angestellter Manager von Modekonzernen, ins Risiko gegangen, um sich an Bench zu beteiligen?

Eigentlich ist Bench gar nicht so weit von Hugo Boss und Escada entfernt. Es geht immer um Bekleidung. Der Unterschied wäre größer gewesen, wenn ich etwa zu einem Schuhhersteller gewechselt hätte. Was mich gereizt hat, war, eine junge, dynamische Marke zu führen. Wir sind stark bei Social Media und der Interaktion. Wir verlinken etwa Musik und Mode. Klappt das, hat man auch als mittelgroße Marke eine gute Chance.

Bench CEO Bruno Sälzer: Mit 15 Prozent hat er sich am Unternehmen beteiligt.
Bench CEO Bruno Sälzer: Mit 15 Prozent hat er sich am Unternehmen beteiligt.

Wie kamen Sie auf Bench?

Ich kenne die Gründer der Private-Equity-Gesellschaft Emeram schon lange. Wenn Modefirmen gekauft werden sollen, werden oft Industrieexperten zurate gezogen. Ein paar Mal im Jahr werde auch ich um Rat gebeten. So war es auch bei Bench. Emeram fragte mich, was ich von der Marke halte und was man aus ihr machen kann. Es wurde dann konkreter, und schließlich stieg ich als Co-Investor mit 15 Prozent ein.

Wie viel Geld haben Sie denn investiert?
(lacht) Mehr als bei Escada.

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